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Über mich




Johann Josef BAUER
geboren am 28.November 1955 in Thunau/Kamp
3 Kinder - Tochter Michelle 16 Jahre, Sohn Marcel 19 Jahre und Sohn Christian 44 Jahre (aus erster Ehe)
und 2 Enkelkinder - Emilia 14 Jahre und Tobias 12 Jahre

Nach Besuch des Kindergartens, der Volks-, der Hauptschule und des Polytechnischen Lehrganges in Gars/Kamp, habe ich von 1971 bis 1975 den Beruf Koch/Kellner im elterlichen Gasthaus erlernt.
Vor und nach Ableistung des Präsenzdienstes 1975/1976 arbeitete ich im Betrieb meiner Eltern.
Während ich den Präsenzdienst ableistete, lernte ich meine erste Frau Ingrid kennen, die ich im Mai 1976 heiratete.
Nach dem ich als Koch/Kellner nicht so richtig Fuß fassen konnte, jobbte ich von 1977 bis 1980 bei der Firma TEERAG ASDAG beim Bau der Tauernautobahn in Werfen und Pfarrwerfen (Salzburg). Während dieser Zeit kam mein Sohn Christian 1978 zur Welt.
Von 1980 bis 2002 war ich dann als Gleiswerker, Gleismeister, Bürogehilfe und EDV Sachbearbeiter bei den Österreichischen Bundesbahnen Beschäftigt.
Von 2002 bis 2003 hatte ich dann ein kurzes Gastspiel in der Bundeshauptstadt bei der Firma DISCO-STORE (Großhandel mit DJ Equipment).
Privat hatte ich in den Jahren 1980 bis 2000 einige Tiefschläge zu verkraften, 1984 Scheidung meiner ersten Ehe, es folgte mein erster Suizidversuch, sowie Verkauf meines Hauses und Verkauf des gesamten Besitzes (wegen Konkurs) meiner Mutter, dann folgt die schwere Erkrankung meiner Mutter 1989, im März 1993 stirbt dann meine Mutter.
Von 1993 bis 2000 habe ich mehrere Beziehungen, die aber nach kurzer Zeit wieder zerbrechen. Im Sommer 2000 lerne ich dann meine spätere Lebenspartnerin Karin kennen. 2003 kommt mein Sohn Marcel zur Welt!
Da ich noch immer auf der Suche einer Beruflichen Herausforderung war und mich die IT-Branche sehr interessiert hatte, habe ich mich entschlossen eine kleine Firma zu gründen. Nach äußerst arbeitsintensiver Zeit auf der Schulbank ist dann der Traum zur Realität geworden und die Firma - HANSI B'S WEB STORE - entstanden. Offizielle Firmengründung war der 04.Oktober 2004! Zusätzlich zu meiner kleinen Firma führte ich von April bis Oktober 2005 das Buffet des Tennisklub Gars/Kamp und von November 2005 bis März 2006 hatte ich das Eisstüberl der Sportunion Eislaufplatz Gars/Kamp gepachtet. Sowie als Hobby DJ (HansiB) sorgte ich bei diversen Veranstaltungen und in Lokalen mit Unterhaltungsmusik für Stimmung.
Nach Alkoholproblemen und den damit verbundenen schlechten Geschäftsgang, folgte im Mai 2006 der Konkurs meiner Firma.
Im September 2006 kommt meine Tochter Michelle zur Welt, trotz der Probleme verläuft meine Lebensgemeinschaft mit Karin noch sehr gut.
Da meine Alkoholprobleme verbunden mit der Depression immer schlimmer werden, wird das Jahr 2007 zu einem Katastrophenjahr, im Mai 2007 verlässt mich meine Lebensgefährtin Karin, im Juli 2007 verliere ich wegen Alkohol am Steuer meinen Führerschein, zu den wirtschaftlichen, finanziellen und privaten Problemen kommt dann noch der zweite Suizidversuch im November 2007 dazu! Nach längerem stationärem Aufenthalt im Landesklinikum Waidhofen/Thaya auf der Station für seelische Gesundheit, lösche ich aus Gesundheitlichen Gründen 2008 meine Gewerbe.
Mit Therapien und Behandlungen von Jänner 2008 bis zum heutigen Tag habe ich den Weg zurück ins Leben so recht und schlecht geschafft!
Mit der Geburt der kleinen Emilia im März 2008 werde ich zum ersten Mal Großvater!
Im September 2008 bekomme ich Rückwirkend mit 01.04.2008 die vorübergehende Invaliditätspension zuerkannt.
Ich bewältige allein mit gutem Erfolg das tägliche Leben, habe ein gutes Verhältnis zu meiner Familie sowie zu meiner ehemaligen Lebensgefährtin Karin und den Kindern Michelle und Marcel. Die beiden kleinen Michelle und Marcel sind heute ein fixer Bestandteil meines derzeitigen Lebens, und ich sehe die beiden so oft es geht.
Zusätzlich Besuche ich seit Mai 2008 monatlich die Selbsthilfegruppen für seelische Gesundheit in Hollabrunn und Waidhofen/Thaya, im Jänner 2009 gründete ich dann die Selbsthilfegruppe für seelische Gesundheit „WOLKENLOS“ Horn, hier bringe ich meine Erfahrung auf dem Weg zurück in ein normales Leben, ein.
Nach einem seelischen Hoch zu Ende des Jahres 2009, wirft mich Anfang 2010 eine Krise wieder in das tiefe Loch zurück. Mit Hilfe der Therapien schaffe ich es wieder diese Krise zu überwinden, dann geht es mir so recht und schlecht.
Am 12.August 2010 verliere ich bei einem Arbeitsunfall im Wald mit der Kreissäge den Zeige- und Mittelfinger an der linken Hand, einen Tag später kommt Tobias auf die Welt und ich werde zum zweiten Mal Großvater.
Seit März 2011 arbeite ich bei der PSZ Ost GmbH bei der Vortragsreihe "NÖ Bündnis gegen Depressionen" als Betroffener mit.
Im April 2011 wird mir die Invaliditätspension aberkannt, es folgt ein Verfahren, vertreten durch die Arbeiterkammer Niederösterreich, beim Arbeits- und Sozialgericht in Krems/Donau um Zuerkennung der Invaliditätspension.
Durch das geringere monatliche Einkommen kam ich wieder in finanzielle Probleme und durch die Existenzangst in eine depressive Krise. Nach der ersten Verhandlung im November 2011 beim Arbeits- und Sozialgericht Krems/Donau kam die Depression mit voller Wucht zurück.
Nach der schweren Krise von November 2011 bis Jänner 2012 ging es mir wieder besser und ich hatte wieder Spaß bei meinen gelegentlichen Tätigkeiten, z. B. bei der Mitarbeit im erweiterten Vorstand des Dachverbands der NÖ Selbsthilfegruppen, EDV Betreuung des HSSG Landesverband NÖ, den Selbsthilfegruppen und bei Bündnis gegen Depression Vorträgen.
Bei der am 28.03.2012 zweiten Verhandlung am Arbeits- und Sozialgericht Krems/Donau, muss ich die Klage gegen meinen Versicherungsträger der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB) zurückziehen, da ich keinen Berufsschutz erreiche, weil ich in meinem Leben verschiedene Tätigkeiten ausgeübt habe.
Dem Gericht war es nur wichtig ob ich Berufsschutz erreiche oder nicht, es wurde kein einziges Wort über meine Psychische Erkrankung bei den Verhandlungen gesprochen.
Ich melde mich dann wieder beim AMS als Arbeitssuchend an, durch die folgende Situation, die in mir wieder enorme Existenzangst auslöste, falle ich wieder in eine schwere depressive Phase, die bis November 2012 anhält.
Im Dezember 2012 suche ich wieder um die Zuerkennung der Invaliditätspension bei meinem Versicherungsträger an, auch die schwere depressive Phase habe ich überstanden.
Ich übe seither wieder gelegentliche Tätigkeiten in den Selbsthilfeorganisationen (DV-NÖSH und HSSG NÖ) aus. Auch der Spaß am Leben und dem Alltag kommt schön langsam zurück, ich bin sehr froh, dass ich diese schwere Krise überstanden habe.
Im Jänner 2013 gründe ich meine zweite Selbsthilfegruppe „Seele in Not“ Hollabrunn.
Die Situation und die Schikanen bei den Untersuchungen der verschiedenen Fachärzte (Sachverständige), ich musste ja wieder zu den diversen Sachverständigen zu einer Untersuchung ob sich an meiner psychischen Erkrankung oder an meiner Invalidität im vergangenen Jahr etwas geändert hat, wegen meinem Ansuchen um Weitergewährung der Invaliditätspension, löst in mir wieder enorme Existenzangst aus und ich falle wieder in eine weitere schwere depressive Phase. Ich habe ja noch 2 Raten meines Konkurses zu bezahlen und ich muss wieder jeden Euro zweimal umdrehen bis ich diesen ausgeben kann.
Im Jänner 2013 nehme ich an einer Informationsveranstaltung zu „EX-IN“ teil, hier spüre ich das ich nicht nach meiner Krankheit beurteilt werde, sondern dass hier meine psychische Erkrankung für die Tätigkeit als „EX-IN“ Genesungsbegleiter von Vorteil ist.
Im April bekomme ich dann rückwirkend mit 1. Jänner 2013 die I-Pension bis 31.12 2013 befristet zuerkannt. Nur langsam komme ich aus meiner Krise heraus und ich habe wieder nach längerem diese quälenden Gedanken und ich Denke plötzlich wieder sehr oft daran einen Suizid zu verüben. Durch meine Tätigkeit in der Selbsthilfe, ich leite ja 2 Selbsthilfegruppen, bekomme ich wieder mehr Lebensmut und durch den Zuspruch der Gleichgesinnten in den Selbsthilfegruppen kommt allmählich wieder eine Normalität in mein Leben. Auch hier haben meine zwei kleinen Hasen Marcel und Michelle wie schon in den vergangenen Jahren nach dem 2. Suizidversuch großen Anteil daran das ich den Lebensmut wieder zurückbekomme.
Ich werde im März 2013 Obmann Stv. beim HSSG Landesverband NÖ, Niederösterreichs einzige Interessenvertretung von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie Menschen mit psychosozialen Problemen. Durch die Mitarbeit in verschiedenen Gremien der Selbsthilfe kann ich meine Lebensqualität steigern und stabilisieren. Es geht aufwärts mit meinem Befinden und ich werde in den restlichen Monaten des Jahres 2013 immer stabiler.
Nach Teilnahme an einer weiteren Informationsveranstaltung zu „EX-IN“ bewerbe ich mich für den ersten Ausbildungskurs. Im Juli 2013 erfahre ich dann, dass ich am ersten „EX-IN“ Ausbildungskurs, der im Oktober 2013 beginnt, teilnehmen werde.
Im Oktober beginnt dann der „EX-IN“ Ausbildungskurs, da mit der eigenen Erkrankung am meisten gearbeitet wir ist es nicht leicht und ich bin einige Male soweit auszusteigen.
Im November bezahle ich dann die letzte Rate meines Konkurses und es löst sich ein Stein mit dem Gewicht von 100.000 kg von mir.
Im Oktober suche ich wieder um Weitergewährung der I-Pension an, daher muss ich mich wieder Ende Dezember beim AMS melden, ich bekomme wieder monatlich den geringeren Pensionsvorschuss. Durch meine gute Verfassung, die ich durch die Arbeit in der Selbsthilfe erlangt bzw. mir erarbeitet habe, löst diese Situation keine so Schlimme Krise wie in den vergangenen Jahren aus. Wieder muss ich zu den diversen Untersuchungen bei den Sachverständigen, ich habe in der Zwischenzeit gelernt mit solchen Situationen anders umzugehen, es belastet mich nicht mehr so stark wie früher.
Im März 2014 bekomme ich den Bescheid mit der Zuerkennung der unbefristeten I-Pension.
Durch diesen Umstand bin ich sehr erleichtert, diese Situation löst auch wieder mehr Lebensmut in mir aus, es fällt mir plötzlich vieles leichter in meinem Leben zu erledigen und ich kann mich hoffentlich so stabil halten wie ich es jetzt bin. Das übrige an meinem Lebensmut verleiht mir die Teilnahme an dem „EX-IN“ Ausbildungskurs.
Im Februar absolviere ich dann ein Schnupperpraktikum in der Psychiatrischen Tagesklinik der Universitätsklinik Tulln als „EX-IN“ Genesungsbegleiter. Das Praktikum macht mir großen Spaß und mein Leben bzw. mein psychisches Befinden wird immer stabiler. Im Juli 2014 mache ich dann ein Vertiefungspraktikum auf der Erwachsenenpsychiatrie 2 der Universitätsklinik Tulln.
Mir geht es immer besser und im Juli 2014 ziehe ich aus dem Haus meiner Schwester, meines Schwagers aus und ziehe in eine schöne Mietwohnung in Gars/Kamp ein. Meine anfängliche Angst, dass dies wieder eine Krise bei mir auslösen könnte hat sich aber ganz schnell zerschlagen. Ich bin so glücklich und fühle mich sowohl in der Wohnung, und meine Stimmung wird dadurch immer besser und meine Lebensfreude kehrt zurück.
Im November 2014 habe ich die Ausbildung zum „EX-IN“ Genesungsbegleiter (Experte durch Erfahrung in der Gesundheitsversorgung) mit dem Erhalt des Zertifikates abgeschlossen, ich bin so Happy wie noch nie zuvor.
Da ich im November plötzlich das gemeinsam mit meiner EX-Lebensgefährtin genutzte Auto bekommen habe musste ich mir ein Auto kaufen, es ging mir ja mittlerweile finanzielle sehr gut, was die Nebenwirkung hatte das ich in keine Krise gefallen bin.
Seit Jänner 2015 bin ich nun als „EX-IN“ Genesungsbegleiter im Universitätsklinikum Tulln tätig. Von Jänner bis Mai war ich in der Psychiatrischen Tagesklinik und seit Juni 2015 bin ich auf der Erwachsenenpsychiatrie 2, tätig.
Mir geht es heute so gut wie noch nie, ich schaffe mit einer Leichtigkeit mein tägliches Leben und meine Tätigkeiten, ob es die Tätigkeit im Klinikum ist oder meine Tätigkeiten in der Selbsthilfe, ich kann nur sagen: „DAS LEBEN KANN SO SCHÖN SEIN!“
Im Juni 2015 übernehme ich die Selbsthilfegruppe für seelische Gesundheit Waidhofen/Thaya als Gruppenleiter von meinem Vorgängen Paul Prohaska.
Von Juni 2015 bis Ende des Jahres 2015 bin ich dann einmal in der Woche auf der Akutstation Erwachsenenpsychiatrie 2 des Universitätsklinikum Tulln tätig.
Am 02.Juli 2015 bekomme ich mit dem Hund „MARLEY“ (Mischling Mini Malteser, Zwergpudel und Yorkshire) einen lieben Freund und Weggefährten. Die Spaziergänge mit ihm haben eine sehr positive Wirkung auf mein Leben.
Ich gehe im November 2015 zum letzten Mal zur Psychotherapie, bleibe aber weiterhin in Facharztbetreuung und habe noch immer die Medikamententherapie.
Das einzige Problem, das ich im laufenden Jahr 2015 habe, sind die starken Schmerzen im linken Knie und der rechten Hüfte.
Ich arbeite 2016 aber trotz der starken Schmerzen im Universitätsklinikum als Genesungsbegleiter einmal in der Woche 6 Stunden weiter.
Die Schmerzen im bei einem Sportunfall 1986 verletzten linken Knie werden immer stärker und die Biegung nach Operationen 1986, 02/1991, 05/1991, 1995 und 2001 beträgt nur mehr 20°.
Dadurch habe ich bei meiner Tätigkeit als Genesungsbegleiter im Universitätsklinikum Tulln mit den schmerzen zu kämpfen. Die Folge ist das ich im März 2016 in den Krankenstand gehe.
Im März und April 2016 habe ich dann bei einigen Unfallchirurgen sowie Sportärzten Untersuchungen, um mir mehrere Meinungen einzuholen.
Nach langer Suche und vielen Arztterminen bekomme ich im Mai 2016 einen OP-Termin am 26.Juli 2016 bei OA Dr. Harald schuh im Landesklinikum Horn.
Bei der Knie-OP gab es dann Komplikationen mit meinem Herz-Kreislauf-System und dem Blutbild. Mir ging es plötzlich wieder psychisch und körperlich ganz schlecht, und ich konnte dadurch erst einige Wochen nach der Knie-OP mit der Physikalischen Therapie richtig beginnen. Zudem nahm ich wieder Psychotherapie in Anspruch. In dieser schweren Zeit haben mir meine Kinder Marcel und Michelle sowie mein Hund „MARLEY“ mich sehr bei meiner Genesung unterstützt und haben mir viel Kraft gegeben. Nach 3 Wochen REHA (Oktober/November 2017) und der Physiotherapie im Landesklinikum Horn bis Jahresende 2016 geht es mir wieder sehr gut. Ich habe in den Wochen der Krankheit feststellen müssen, dass die Gesundheit ein kostbares Gut ist, und man diese Gesundheit behüten und pflegen muss. Ich dachte mit meinem Körper kann ich machen was ich will, mein Körper hat mir aber gezeigt das dies nicht so ist. Ich bin sehr Dankbar für jeden Tag, den ich jetzt erleben darf und werde jeden Tag genießen als wäre es mein letzter.
Im Oktober 2016 wird wegen des langen Krankenstandes mein Dienstverhältnis als Vertragsbediensteter des Landes NÖ (Genesungsbegleiter im Universitätsklinikum Tulln) mit Wirkung 31.12.2016 aufgelöst.
Es geht mir aber Trotzdem wieder sehr gut, ich kann mich wieder voll auf die Selbsthilfe konzentrieren, und jeder der mich kennt weiß, dass ich diese Tätigkeit mit großer Liebe ausübe und das sie mir Spaß macht. Am 28.April 2017 werde ich dann zum Obmann des Vereins „Hilfe zur Selbsthilfe für seelische Gesundheit“ HSSG Landesverband NÖ gewählt. Es ist eine Ehrenvolle aber anstrengende Tätigkeit und es ist für mich schwierig in die Fußstapfen meines Vorgängers, der 16 Jahre lang Obmann des Vereins war, zu treten. Ich bin trotz der schwierigen Aufgabe sehr glücklich und bin guter Dinge, das alles seinen Lauf nehmen wird. Da ich meine Anstellung (geringfügige Arbeit) im Universitätsklinikum verloren habe ist meine finanzielle Situation wieder etwas angespannt, ich schaffe aber alles und meine Psyche ist stärker den je. Mir war klar, dass ich, um nicht wieder in eine Krise zu stürzen mir eine andere billigere Wohnung suchen musste. Im November bin ich dann in eine Wohnung in der Albrechtgasse, in Gars/Kamp übersiedelt. Da in der Wohnung sehr viel zu renovieren war, lebte ich buchstäblich 2 Monate auf einer Baustelle. Mitte Jänner 2018 war ich dann endlich fertig mit der Renovierung der Wohnung. Während den Arbeiten war ich einige male knapp vor dem Rückfall in eine schwere depressive Phase. Jedoch war mein Wille gegen diese Krise anzukämpfen stark genug und mir blieb es erspart in eine Krise zu stürzen. Ich hoffte das mir das Jahr 2018 wieder Glück und Zufriedenheit bringt. Es war dann auch so desto länger ich in der neuen Wohnung war umso besser ging es mir. Für die Funktion als Obmann des Vereines „Hilfe zur Selbsthilfe für seelische Gesundheit“ musste ich viel in meinem Leben umstellen, diese Umstellung hatte aber etwas Gutes an sich, den ich wurde ruhiger und ausgeglichener. Aber trotzdem hatte ich 2018 einige kleine Krisen zu überwinden. Ich konnte das gut verstecken und keiner merke etwas davon. Es gelang mir aber wieder auf den richtigen Weg und in die richtige Spur meines Lebens zu finden. Ich konnte am Jahresende aber auf ein gutes und ereignisreiches Jahr zurückblicken.
Nun hoffe ich 2019 wieder alle Hindernisse des Lebens überwinden kann, um ein glückliches zufriedenes Leben zu führen.
2019 begann dann nicht so toll für mich, ich hatte eine starke Verkühlung und Fieber und verbrachte einige Tage im Bett. Doch dann konnte ich ins neue Jahr starten und den Schwung vom Vorjahr übernehmen und mir gelang alles was ich mir vornahm. Die finanzielle Situation hatte sich im Laufe der vergangenen Monate nicht großartig verbessert, aber ich lernte mit meiner kleinen Pension gut zu leben. Meine Arbeit in der Selbsthilfe und im Verein HSSG als Obmann machten mir Spaß und machten aus mir einen glücklichen, zufriedenen Menschen, und ich meisterte mein Leben sehr gut. Leider dauerte dieses Glück nur bis zum Mai des Jahres 2019 an, eine Krise im Verein HSSG machte mir sehr zu schaffen, ich war plötzlich wieder sehr nervös, unruhig und fand mich in alten Verhaltensmuster wieder. Mein Leben war wieder zu einem reinen Chaos geworden, ich konnte nicht schlafen und in meinem Kopf befanden sich wieder diese schlechten Gedanken, die mich quälten und mich nicht zur Ruhe kommen ließen. Mit Hilfe eines Coach/Mediator lernte ich mich auf diese Situation einzulassen und bekam Tipps wie ich aus dieser Situation herauskommen würde. Es dauerte dann ca. 3 Monate bis ich mich wieder auf dem richtigen Weg befand und es mir wieder besser ging. Ab September 2019 war ich dann durch diese Hilfe, wieder in der Lage mein Leben ausgeglichen und mit viel Schwung, frischer Energie und Lebensfreude zu führen. Trotz dieser schweren Krise im Verein und der dadurch hervorgerufenen Psychischen Krise war das Jahr 2019 ein für mich sehr lehrreiches, ereignisreiches und erfolgreiches Jahr. Mit viel Schwung und voller Tatendrang bin ich ins Jahr 2020 gestartet und hoffe sehr das meine Situation so auch bleiben wird.
Ich hatte wieder großen Spaß an meiner Tätigkeit als Obmann der Betroffenen- und Interessenvertretung HSSG und verbrauchte viel Zeit und Energie für die Vorbereitung der HSSG 20 Jahr Feier im Oktober dieses Jahres. Es waren viele Termine und Gespräche zu bewältigen, der gesunde Stress tat mir gut, auch mein Leben verlief gut und meine Stimmung war auch sehr gut, bis zu dem Zeitpunkt als im Februar das Corona-Virus (Covid-19) in Österreich ausbrach und laut WHO am 11. März zur Pandemie wurde.
Es wurden sofort einige Termine abgesagt und am 16.März 2020 kam es zum ersten Lockdown und zu einer Ausgangssperre. Alles wurde heruntergefahren und zugesperrt, mein Gefühlsleben kam durcheinander und es entstand eine komische Situation, ich aß plötzlich alleine in meiner Wohnung und nach 14 Tagen viel mir zum ersten Mal die Decke auf den Kopf, das alleine sein und die Einsamkeit machten mich verrückt. Es gab zwar das Hany um andere anzurufen aber mir fehlten die persönlichen Kontakte und Gespräche mit anderen Menschen.
In der Osterwoche hatte ich dann einen Krampfanfall und war einige Tage am linken Fuß und der linken Hand gelähmt. Die körperlichen Beschwerden und meine psychische Verfassung brachten mich in eine Krise und mir ging es sehr schlecht.
Am 30.04.2020 als der Lockdown beendet wurde ging es mir nicht gut aber doch so gut das ich wieder Hoffnung schöpfte mein Leben wieder ungestört auf die Reihe zu bekommen. Es gab wieder einige soziale Kontakte und die taten mir in meinem Befinden sehr gut.
Es war nun aufgrund Corona endlich möglich das nötige MR meines Kopfes zu machen und mit einer Therapie zu beginnen.
Bei den Untersuchungen wurden keine Schädigungen im Gehirn festgestellt und Anfang Juli 2020 ging es mir dann körperlich wieder gut, und nach Beendigung der Therapie war alles wieder in Ordnung.
Aufgrund der Corona-Situation und den für Herbst schlechten voraussagen wurde die 20 Jahr Feier auf Oktober 2021 verschoben, was mir guttat. da die Planung der Feier doch viel psychischen Stress für mich bedeutete und meine psychische Belastung momentan auch nicht so gut war.
Es gab sogar trotz Corona wieder einige Gruppentreffen, auch psychisch ging es mir wieder gut und das Leben war auch erträglich.
Doch ich fand mich plötzlich im alten Verhaltensmuster wieder, mir ging es psychisch und körperlich ganz schlecht, der Alkohol war wieder ein Thema in meinem Leben und ich hatte wieder diese quälenden Suizidgedanken.
Am 03.11.2020 kam es dann zu einem Lockdown light der dann am 17.11.2020 zum Lockdown 2 erklärt wurde. Plötzlich hatte ich zusätzlich zu meiner schlechten psychischen Verfassung wieder mit viel alleine sein und Einsamkeit zu kämpfen. Am 07.12.2020 wurde der Lockdown 2 ind einen Lockdown light umgewandelt und schließlich am 26.12.2020 folgte der Lockdown 3.
Ich befand mich in einer schweren psychischen Krise und ich machte dann das einzig richtige in dieser ausweglosen Situation, ich ging zu meinem Facharzt für Psychiatrie und begann noch im Dezember eine Psychotherapie bei meiner Therapeutin.
Die Therapie half mir das es mir zumindest nicht mehr so schlecht ging, ich bekam wieder Hoffnung alles zu überstehen.
Ich hatte eigentlich für dieses Jahr viel vor, doch es kam alles ganz anders und das Jahr 2020 war einfach aufgrund der Corona-Pandemie, meiner körperlichen und psychischen Problemen, zum vergessen.
So wie das Jahr 2020 zu Ende ging begann das Jahr 2021, mit dem Lockdown 3.
Durch das viele alleine sein und der unerträglichen Einsamkeit war die Psychotherapie für mich sehr wichtig, und schön langsam ging es mir auch wieder besser.
Corona-Pandemie bedingt gab es ab 08.02.2021 einen weiteren Lockdown light und da sich die Corona-Situation nicht besserte gab es ab 01.04.2021 den Lockdown Osterruhe in Wien, NÖ und Bgld.
Am Ende des Lockdowns am 02.05.2021 ging es mir etwas besser, die Therapie half mir sehr weiterzumachen um zu versuchen wieder ins normale Leben zurückzufinden. Ich schaffte aber in meinem Leben gewisse Dinge immer noch nicht umzusetzen und ich war sehr anfällig für eine weitere Krise.
Es gab dann wieder sozialen Kontakt und Gruppentreffen und einige andere Veranstaltungen doch die Corona-Pandemie hatte uns fest im Griff.
Im Sommer hatte ich mich einigermaßen erholt, mir ging es gut, doch die Psychotherapie war einfach nicht wegzudenken, ohne die Therapie würde ich mein Leben zurzeit nicht schaffen. Ich habe zwar meine Tätigkeit des Obmann wahrgenommen aber es blieb auch einiges unerledigt, dies tat ich in den Phasen wo es mir besser ging, auch die weitere Planung der im Vorjahr verschobenen HSSG 20 Jahr Feier schaffte ich aufgrund meiner psychischen Verfassung so recht und schlecht.
Im Herbst wurde die Corona-Situation wieder schlechter, es wurden wieder alle Veranstaltungen abgesagt, auch die HSSG 20 Jahr Feier wurde abgesagt.
Am 22.November 2021 folgte dann der Lockdown 4 und mir ging es psychisch wieder schlechter, Grund dafür dürfte das viele alleine sein und die Einsamkeit sein.
Die Psychotherapie half mir aber immer wieder Mut zu fassen, weiterzumachen, zu versuchen das es wieder besser wird. Das Jahr 2021 war ein weiteres Jahr zum vergessen für mich, und ich kann nur hoffen das es mir 2022 bald besser geht.

Gars/Kamp, 27.Februar 2022

Ich war von Dezember 2007 bis November 2015 in Psychotherapie, ich bin aber immer noch in fachärztlicher Behandlung und Medikamententherapie, heute weiß ich, dass ich seit einem traumatischen Erlebnis im Alter von 27 Jahren an Depression erkrankt bin. Der Weg von 2007 bis 2015 war steinig und hart, dann gab es bis heute immer ein auf und ein ab, heute weiß ich, dass ich das ohne die Hilfe von Psychotherapeuten, Psychiater und der Selbsthilfe nicht geschafft hätte. Wenn ich die Hilfe von Profis und Betroffenen früher in Anspruch genommen hätte, wäre mir vielleicht einiges erspart geblieben. Daher lautet meine Botschaft an alle da draußen, es lohnt sich zu kämpfen und es gibt aus jedem noch so tiefen Tal wieder einen Weg nach oben. (Johann BAUER – 27.Februar 2022)

Mehr zu meiner Person finden Sie unter:
www.hansib.at